Erinnerungen
35 Jahre zurück, finden wir uns im Jahr 1974 wieder. Um das eigene Gedächtnis etwas aufzufrischen rufe ich erstmal Wikipedia auf.

Helmut Schmidt ersetzt den zurückgetretenen Willy Brandt als Bundeskanzer.

Valéry Giscard d'Estaing wird französischer Staatspräsident.
Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst 11%.
(Whow)
Gerald Ford  löst Richard Nixon als amerikanischer Präsident ab.
Zum erstmals in ihrer Geschichte verzeichnet die Bundesrepublik sinkende Einwohnerzahlen (-110.000).
Schau einer an, der Pillenknick beginnt.

In diesen Zeiten also hatten wir unsere "wilden Jahre". Wir lebten die Freiheiten aus, die von den 68ern artikuliert und in unseren Köpfen hängengeblieben waren. Und wir nutzten diese Freiheit weidlich aus -
sexuell         - Aids kannte noch kein Mensch
modisch      - warum haben wir eigentlich alle Parka getragen ?
musikalisch - Amon Düül, CreamTon-Steine-Scherben, Muddy Waters !
Ich bin mir nicht sicher, ob so eine Bandbreite mit der heutigen Musik noch möglich wäre.

Um all das geniessen zu konnen, mussten wir raus aus der Enge und der Bevormundung des Elternhauses. Ich will nicht werden, was mein Alter ist lautete die Devise. Eigenartig, wenn meinen heute 19 Jahre alten Sohn so anschaue - keinerlei Bedürfnis, so weit wie möglich von den Eltern weg zu sein, nicht vorhanden, der Wunsch das Leben in den eigenen vier Wänden selbst zu gestalten oder die Welt, zumindest die der Nachbarländer, selbst zu entdecken. Haben wir als Eltern etwas falsch gemacht oder macht es die heutige Jugend falsch?

Politisch war man links, mit viel Verständnis und tatkräftiger Unterstützung der Hausbesetzerszene. Vorbilder waren die, die etwas "taten", dazu gehörte auch, muß ich zugeben, die RAF. Abstossend wirkten dagegen diese ewigen Studenten, die sich in langen Monologen, je nach eigener Zugehörigkeit, über die böse KPD/ML , KPD/AO oder die Trotzkisten ausließen. Die Hannes Wader und Franz Josef Degenhardt zum angepassten Establishment zählten und auf dem Plattenspieler Kampflieder irgendeiner albanischen Jugendgruppe rauf und runter nudelten.

Mit Begin des Jahres 1975 waren wir alle auf einmal volljährig. Wo sich andere monatelang auf ihren Geburtstag freuen konnten, sorgte ein Federstrich von Walter Scheel dafür, das die Jahrgänge 1955/56/57 auf einen Schlag selbst für sich verantwortlich waren. Theoretisch hätte es das ganze Jahr nur Feten geben dürfen, aber ich kann mich an keine besonderen Aufgeregtheiten erinnern. Irgendwie brachte uns die neue Volljährigkeit nicht mehr Freiheiten als  wir uns nicht schon selbst genehmigt hatten.

Ach ja, die Fussball-WM fand auch 1974 statt. Aber irgendwie ist davon, im Gegensatz zur WM 1970 in Mexico oder 1978 in Argentinien nichts hängen geblieben.





Die ganz alten Recken sind wieder da !





Nach fast 35 Jahren haben sich wieder gefunden:


Peter (Tilly) Teichert
- Schwerin -

Udo Kremer
- Graz -

Frank Thiele
- Schenefeld -

Andreas Back
- Hamburg -

Michael Buchholz
- Hamburg -

Reiner Melching
- Hamburg -



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